Autor: Valery Faminsky
VALERY VSEVOLODOVICH FAMINSKY
Autobiografie
Ich wurde am 15. Mai 1914 in Moskau geboren. Meine Eltern sind Vsevolod Vasilevich Faminsky und Praskovya Borisovna (geborene Terpsikhorovaya). Meine Eltern waren von 1918 bis zum Ende des Bürgerkriegs in den Reihen der Roten Armee.
1924 trat ich in die Grundschule ein. Nach dem Abschluss der 7. Klasse wechselte ich in die Berufsschule der „Aviachim“ Fabrik Nr. 1 für eine Ausbildung in der Klasse der Schlosser.
1928 begann ich das Fotografieren zu erlernen.
Wegen meiner Sehschwäche wurde ich gezwungen, die Schule zu verlassen und wurde ab 1932 zuerst als Fotoassistent des Fotolabors der „Aviachim“ Fabrik Nr. 1 angestellt, später wurde ich dessen Leiter. Hier arbeitete ich bis Mitte des Jahres 1933.
1933 nahm ich als Fotoreporter an einer Expedition im Pamir teil, welche im Rahmen der „Tajik-Pamir-Expedition“ der Akademie der Wissenschaften der UdSSR stattfand. 1934 kehrte ich in dieses Gebirge zurück, jetzt aber als Teil der Pamir-Expedition der Roten Arbeiter- und Bauernarmee (RKKA).
1935 absolvierte ich externe Kurse an der erweiterten Schule im Dzerzhinskiy-Distrikt von Moskau und arbeitete von 1936 bis September 1939 als Fotoreporter für die Landwirtschaftsausstellung der UdSSR. Ende 1939 bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges war ich am Moskauer Planetarium tätig.
Im Juli 1941 evakuierte ich im Auftrag meines Stiefvaters, dem Maler
Nikolai Grigorjewitsch Kotow, meine ganze Familie, insgesamt sieben Personen, nach Kemerowo. Meine Absicht, sofort nach Moskau zurückzukehren, war nicht möglich, weil Moskau zu dieser Zeit nur mit einem Sondervisum betreten werden konnte. Während ich versuchte, die Genehmigung zu erhalten, wurde ich vom Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD) in Kemerowo zum Ersatzdienst eingezogen, da ich bereits eine medizinische Befreiung („weißes Ticket“) vom Armeedienst erhalten hatte. Ich war dort als Fotograf tätig.
Im Juni 1943 konnte ich aus dem NKWD demobilisiert werden und habe es geschafft, die Aufenthaltsgenehmigung für Moskau zu erhalten. Sobald ich nach Moskau zurückgekehrt war, ging ich zur militärischen Registratur des Frunzensky Distrikts und bat um eine erneute Untersuchung, um an die Front geschickt werden zu können. Man war mit mir zufrieden, das „weiße Ticket“ wurde durch einen Pass der Roten Armee ersetzt, und ich wurde zu Kursen geschickt, um als Telefonist für die GUSKA (Hauptzentrale der Kommunikation der Roten Armee) eingesetzt zu werden.
Ende 1943 traf ich den Leiter der Kunstabteilung des Militärmedizinischen Museums der Roten Armee (WMM), Kapitän N.N. Maslennikow. Ihm war bekannt, dass ich ein Fotoreporter war, und er half mir, eine Anstellung als Front-Fotograf für das WMM zu erhalten. Ab diesem Moment begannen meine Dienstreisen an die Fronten des Zweiten Weltkrieges.
Ende 1943 wurde ich an die 2. Weißrussische Front geschickt, um dokumentarisches Fotomaterial über die Erste Hilfe für verwundete Soldaten und deren Behandlung zu sammeln. Ich wurde in meiner Arbeit kaum eingeschränkt. Mir wurde jede Hilfe zuteil, die unter diesen Umständen möglich war.
Von November 1943 bis zum Mai 1945 diente ich an sieben Fronten des Zweiten Weltkrieges für das Militärmedizinische Museum der Roten Armee. Zumeist wurde ich an jene Abschnitte der Fronten entsandt, in denen groß angelegte Militäroperationen geplant waren. Und so wurde ich im April 1944 als Fotoreporter an die 4. Ukrainische Front geschickt, wo ich die Befreiung der Krim und Sewastopols fotografierte. Im Juli 1944 wurde ich nach Jassy, dann weiter nach Bukarest und Ende 1944 nach Lemberg und Sandomierz geschickt. Im März 1945 durchquerte ich mit der 1. Belorussischen Front das ganze Gebiet Polens bis zur Festung Küstrin. Am 16. April begann die Rote Armee den Angriff auf Berlin. Vom 22. April bis 24. Mai 1945 fotografierte ich die Einnahme der Berliner Vorstädte und der Innenstadt.
Am 26. Mai kehrte ich mit all meinem Fotomaterial nach Moskau zurück.